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Bollogg-Gehirn, das: Das Großhirn des Bolloggs besteht aus zwei von tiefen Furchen [Gehirnstraße] durchzogenen Teilen, sogenannte Hemisphären, die durch eine Großfurche [Gehirnhauptstraße] unterteilt sind. Im Großhirn darf man den Sitz von Bewusstsein, Gedächtnis und Willen vermuten, wie bei den meisten anderen Gehirnen auch. Ferner logieren dort auch die Angst, der Humor, der Hunger und je nach charakterlicher Veranlagung entweder Bescheidenheit oder der Größenwahn. Das Kleinhirn eines abgelegten Bolloggkopfes ist eigentlich uninteressant, weil sich in ihm lediglich der Tastsinn und die Koordination des Muskeltonus befinden, die geordnete Körperbewegungen möglich machen, die aber, da der abgelegte Kopf über keinen Körper mehr verfügt, nunmehr vollkommen überflüssig sind.

In jedem Bollogg-Gehirn befindet sich ein sogenannter „See des Vergessens", ein einem kochenden Teersee nicht unähnlicher Tümpel aus flüssiger Vergesslichkeit. Wer oder was in ihn hineinfällt, stirbt den Tod durch Vergessen, was eine besonders radikale Form des Dahinscheidens ist, denn es bleibt nichts übrig, nicht einmal eine Erinnerung.

Flüssige Vergesslichkeit besteht zu gleichen Teilen aus hochkonzentrierter Salzsäure und Bollogg-Galle, in der Millionen von gefräßigen Vergänglichkeitsbakterien leben. Die Chance ein Bad im See des Vergessens zu überleben, sind ähnlich niedrig wie bei einem unbekleideten Sprung in einen tätigen Vulkan.[1]


Quellenangaben[]

  1. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 11. Mein Leben im Großen Kopf, Im Gehirn, S. 410-417.
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