Colophonius Regenschein war ein Hundling und Bücherjäger, der zur Jugendzeit des Schriftstellers Hildegunst von Mythenmetz lebte. Außerdem war er Schriftsteller und schrieb die beiden Bücher Die Katakomben von Buchhaim und Der Schattenkönig.
Geboren wurde Colophonius Regenschein als Taron Trekko. Er verdiente sich sein Geld wie viele seiner Artgenossen als Zahlenkünstler (er multiplizierte im Kopf hundertstellige Zahlen während er mit rohen Eiern jonglierte).
In Buchhaim[]
Auf seinen Reisen gelangte Regenschein eines Tages nach Buchhaim, wo zu dieser Zeit die Bevölkerung durch einen Streit zwischen der Zamonischen Urmathematik und der Druidenarithmetik in zwei unversöhnliche Lager gespalten war. Daher endete jeder Auftritt eines Zahlenkünstlers mit einer Kneipenschlägerei, weshalb ein Wirt einem Hundling einen Krug entgegenschleuderte, sobald dieser nur seine Schnauze durch die Tür steckte. So drohte Regenschein der Hungertod in einer Stadt, in der es zahllose Gaststätten und Unterhaltungssuchende gab. Aber er bekam schnell heraus, womit man in Buchhaim viel Geld machen konnte. Mit alten Büchern. Daher beschloss er Bücherjäger zu werden.[1]
Die Vorbereitung
Bei seinen Vorbereitungen nutzte Regenschein seinen hervorragenden Geruchssinn und ausgezeichnetes Gedächtnis. Er lernte dutzende alter Sprachen und Karten der Labyrinthe Buchhaims auswendig, studierte die Geschichte der Buchherstellung, Geologie, Archäologie und Grubenbau und merkte sich zahlreiche Fakten über die Flora und Fauna der Katakomben. Außerdem lernte er alles über Exlibris-Parfümistik, die unterschiedlichen Buchparfüme und für wen sie hergestellt worden waren. Schließlich, als er glaubte genug gelernt zu haben, begann er seine Karriere als Bücherjäger mit einem Paukenschlag.[2]
Karrierestart
Regenschein verkündete öffentlich, dass er von einem bestimmten Antiquariat in die Katakomben einsteigen und innerhalb von einer Wochen gleich drei Bücher der Goldenen Liste finden und mitbringen würde. Prinzessin Silbermilch, Die Zwölftausend Regeln und Das Buch der Kannibalen Dies gelang ihm sogar noch vor Ablauf der Frist in nur drei Tagen. Auf dem Rückweg wurde er von Rongkong Coma, einem anderen Bücherjäger, überfallen. Obwohl Regenschein unbewaffnet war, erzielte er nur mit seinem Gebiss ein Unentschieden gegen Coma. Dies sollte der erste von zahlreichen Zweikämpfen der beiden Bücherjäger werden. Regenschein schaffte es an die Oberfläche, wo er vor den staunenden Augen der Menge zusammenbrach. So begann die Karriere Regenscheins.[3]
Der größte Held von Buchhaim
Nach seinem ersten Erfolg begann Regenschein mit der monströsen Aufgabe, sämtliche Bücher der goldenen Liste zusammenzusuchen. Dies gelang ihm mit bahnbrechender Geschwindigkeit. Er kaufte sich außerdem eines der schönsten alten Häuser Buchhaims, in dem er die kostbaren Bücher für wissenschaftliche Studien zugänglich machte. In dieser Zeit lieferte er sich auch rund ein dutzendmal Duelle mit Rongkong Coma, die alle unentschieden endeten, und schrieb sein Buch Die Katakomben von Buchhaim.[4]
Theorie zum Schattenkönig
Entgegen der breiten Meinung war Regenschein der Ansicht, dass der Schattenkönig kein von Grund auf böses Lebewesen ist. Laut Regenschein habe der Schattenkönig ihm das Leben gerettet, als Rongkong Coma ihn während eines Kampfes unter einem Bücherregal begraben wollte. Außer blutigen Papierschnipsel mit alten Runen, fand Regenschein jedoch keine weiteren Anzeichen für fremdes Eingreifen. Der Bücherjäger sammelte Informationen zu diesem sagenumwobenen Wesen. Er nahm an, dass der Schattenkönig auf das Klima der Katakomben angewiesen ist und errichtete ein Gehege, das diesem nachempfunden wurde. Dort wolle er den Schattenkönig halten, bis der Bücherjäger diesen studiert hat. Regenschein wollte den Schattenkönig nach dieser Studie wieder freilassen. Im Laufe seiner Recherchearbeit wurde der Bücherjäger an den Schriftgelehrten Phistomefel Smeik verwiesen, der fundiertes Wissen zu dem Schattenkönig haben sollte. Durch dessen Antiquariat stieg Regenschein in die Katakomben hinab, um nach dem Schattenkönig zu suchen.
Achtung Spoilergefahr!
Letzter Abstieg in die Katakomben[]
Schließlich fiel Regenschein den Intrigen Phistomefel Smeiks zum Opfer, der ihn mit einem gefährlichen Buch betäubte und in die Katakomben verfrachtete. In den Katakomben floh Regenschein, der durch das Gift des Buches stark angeschlagen war, vor den anderen Bücherjägern in die Tiefen der Katakomben, wohin sich nur Rongkong Coma traute ihm zu folgen. Diesem stellte sich Regenschein, leider immer noch zu früh. Es kam zu ihrem längsten und härtesten Duell, das allerdings wie alle anderen mit einem Unentschieden endete. Nach dem Kampf wurde Regenschein, dank Homunkoloss, von den Buchlinge schwerverletzt gefunden und in die Lederne Grotte gebracht, wo er von ihnen gepflegt wurde und die Gelegenheit bekam sein zweites Buch zu schreiben.[5]
Jahre später fand der ebenfalls von Phistomefel Smeik ins Labyrinth verbannte Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz den Weg in die Lederne Grotte. Regenschein rief ihn zu sich und erzählte ihm von seinen Erlebnissen und las anschließend den Brief der Mythenmetz Grund für die Reise nach Buchhaim war.
- „Ich danke dir. Das ist das Schönste, was ich jemals lesen durfte.“
- — Regenschein zu Mythenmetz nach der Lektüre des Manuskriptes
Doch nachdem er ihn gelesen hatte, wurde die Lederne Grotte von den Bücherjägern angegriffen. Da Mythenmetz und der Buchling Ojahnn Golgo van Fontheweg sich weigerten, ihn zurückzulassen, beging er Selbstmord, indem er vermittels einer bestimmten Atemtechnik einfach aufhörte zu leben. Rongkong Coma schnitt seinem Leichnam später den Kopf ab.[6]
Vermächtnis[]
Colophonius Regenschein hinterließ neben seinen beiden Büchern eine Karte des Labyrinthes, die sich im Besitz von Hachmed Ben Kibitzer befand. Außerdem wurden seine Ideale von einer neuen Generation der Bücherjäger, den sogenannten Librinauten, aufgenommen.[7]
Weiteres
Möglicherweise wählte Regenschein seinen Vornamen nach dem sogenannten Kolophon, das am Schluss eines Schriftstücks steht und in der Regel alle Informationen über Inhalt, Verfasser, Ort, Zeit, Hersteller, Auftraggeber und Produktionsdetails der Veröffentlichung enthält.
Quellenangaben
- ↑ Die Stadt der Träumenden Bücher , 09. Colophonius Regenschein, S. 55-60.
- ↑ Die Stadt der Träumenden Bücher , 09. Colophonius Regenschein, S. 60-64.
- ↑ Die Stadt der Träumenden Bücher , 09. Colophonius Regenschein, S. 64-66.
- ↑ Die Stadt der Träumenden Bücher , 09. Colophonius Regenschein, S. 66-71.
- ↑ Die Stadt der Träumenden Bücher , 09. Colophonius Regenschein, S. 71; 39. Der größte Held von Buchhaim, S. 285ff.
- ↑ Die Stadt der Träumenden Bücher , 39. Der größte Held von Buchhaim, S. 292ff.
- ↑ Das Labyrinth der Träumenden Bücher , Wiedersehen mit Kibitzer, S. 180f; Ein Librinaut in drei Akten, S. 341ff.