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Danzelot von Silbendrechsler oder auch Danzelot von Silbenheber[1] war ein Lindwurm und Schriftsteller. Er war der Dichtpate von Hildegunst von Mythenmetz.

Leben[]

Danzelot

Danzelot im Roman

Danzelots Dichtpate war Gryphius von Odenhobler.[2]

Seine schriftstellerische Tätigkeit erschöpfte sich in, für Lindwürmer, wenigen Werken. Er schrieb nur ein Buch (Vom Gartengenuss) Elogen für festliche Zwecke, war ein begabter Tisch- und Grabredentexter, engagierte sich als Juror in Preisgremien, war Organisator von Dichtwettbewerben sowie freischaffender Lektor und Geisterautor. Hildegunst schrieb über ihn, dass Silbendrechsler "mehr Genießer von Literatur als Urheber" gewesen sei.[3]

Fast ebenso wichtig wie Literatur war für Silbendrechsler sein eigener Garten hinter seinem Haus. Seine Gartenbegeisterung schlug sich in seinem einzigen Werk nieder und gegenüber seinem Schützling Hildegunst verglich er Literatur stets mit seinem Garten und Pflanzen in diesem.[4] Er zog wohl auch Erdbeeren, denn seine selbstgemachte Erbeermarmelade wurde von Hildegunst sehr geschätzt, besonders nach Danzelots Tod.[5] Regelmäßig, wenn Silbendrechsler auf Vortragsreise war, goss Censilie von Jambensticker für ihn sein Gemüse und kümmerte sich wohl auch um den restlichen Garten in seiner Abwesenheit.[6]

Allerdings hat er die Lindwurmfeste eigentlich nie verlassen. Dennoch hatte er eine gewisse Sehnsucht nach Eydernorn, das er bloß aus Büchern kannte. Seine Begeisterung für diese Insel gab er an seinen Dichtpaten Hildegunst weiter, sodass dieser selbst die Insel besuchte.[7]

Als Danzelot mindestens 811 Jahre alt war, baten ihn seine Freunde derer von Mythenmetz, ihren Sohn Hildegunst als Dichtzögling anzunehmen, was er mit Freuden tat. Er brachte ihm Lesen, Schreiben und einen umfangreichen Wortschatz bei.[8] Er las ihm auch vor; etwa Golfid Letterkerls Kulinarisches Märchen Echo, das Krätzchen.[9]

Danzelot geriet in Erklärungsnot als der junge Hildegunst mit einer Situation konfrontiert wurde, in der sich mehrere betrunkener Hamoulimeppwürmer prügelten. Ihm unterlag auch die Aufgabe Hildegunst aufzuklären, dass es weder Hamouli noch Mepp gibt.[10]

Einige Zeit, bevor er Hildegunst die wichtigen Dinge über das Schriftstellerhandwerk beibringen konnte, schrieb ihm, wie so oft, ein junger Schriftsteller, der Danzelots Meinung zu einem Schriftstück erbat. Der Text, den dieser ihm geschickt hatte, war so unerreichbar gut, dass er Danzelots gesamtes Weltbild der Literatur durcheinander- und ihn selbst vom Schreiben abbrachte. Er empfahl dem jungen Menschen, nach Buchhaim zu gehen, um dort in den Händen eines Verlegers zum größten Schriftsteller Zamoniens zu werden. Dieser Ratschlag sollte sich als fataler Fehler für diesen jungen Mann erweisen.[11]

Bei einer der vielen Belagerungen der Lindwurmfeste bekam Danzelot ein steinernes Wurfgeschoss an den Kopf. Dies führte dazu, dass Danzelot sich für einen Schrank voller ungeputzter Brillen hielt. Diese geistige Umnachtung dauerte volle drei Monate an.[12]

Er konnte sich von der Umnachtung lösen, indem er auf die Spitze der Lindwurmfeste kletterte und dort einen markerschütternder Schrei von sich gab.[13]

Graphic Novel Ausschnitt 02

Danzelot liegt im Sterben

Silbendrechsler lebte bis zu seinem Ableben auf der Lindwurmfeste. Er starb dort in Anwesenheit seines Zöglings Hildegunst mit 888 Jahren in Folge eines eigentlich harmlosen grippalen Infekts.[14]

Hildegunst verstreut Danzelots Asche

Hildegunst verstreut Danzelots Asche

Außer Hildegunst von Mythenmetz, den er stark prägte, ist kaum einer seiner Verwandten bekannt. Doch erfährt Mythenmetz in einer Halluzination von Danzelots Urgroßvater Hilarius von Silbendrechsler, der ebenfalls, wie wohl so viele Mitglieder der Familie von Silbendrechsler, unter Wahnvorstellungen litt. Schließlich befand sich auch Danzelot in geistiger Umnachtung und erst der Rat von Hilarius, sich mit einem Schrei davon zu befreien, heilte ihn. Diesen Rat gibt Danzelot an Hildegunst von Mythenmetz in einer Vision weiter.[15]

Werke[]

Blauer Blumenkohl im Garten

Danzelots eigener Garten mit Blauem Blumenkohl

Silbendrechsler hat in seinem Leben nur ein Buch (und ein Gedicht) verfasst: "Vom Gartengenuss", in dem er genau beschrieb, wie sich ein zamonischer Garten in den verschiedenen Jahreszeiten verhielt.

Er beschrieb besonders gern und über ein ganzes Kapitel hinweg einen Blauen Blumenkohl, dessen Knoten und Entwicklung. Doch auch andere Bestandteile wie Hymnen an Rhabarber fanden ihren Platz. Außerdem verfasste er in geistiger Umnachtung das Gedicht über sein Ich, den "Schrank voll ungeputzter Brillen".

"Nicht wenig verblüfft die Dressur des Blauen Blumenkohls. Da muss zur Abwechslung der Blütenstand herhalten und nicht der Blattwuchs. Der Blütendolde anerzieht der Gärtner die temporäre Fettsucht. Ihre zahllosen, zu einem kompakten Schirm zusammengedrängten Blumenknöspchen verfetten mitsamt ihren Stielen zu einer unförmlichen Masse von bläulichem Pflanzenspeck. Der Blumenkohl ist also eine vor dem Aufblühen in ihrem eigenen Fett verunglückte Blume, oder genauer gesagt: eine verunglückte Vielheit von Blumen, eine verkommene Rispendolde. Wie in aller Welt kann nun dieses Mastgeschöpf mit seinen zu Speck verquollenen Eierstöcken sich weiterpflanzen?"[16]

„ Bin schwarz, aus Holz und stets verschlossen,
seitdem mit Stein sie mich beschossen.
In mir ruh'n tausend trübe Linsen,
seitdem mein Haupt ging in die Binsen.
Dagegen helfen keine Pillen:
Ich bin ein Schrank voll ungeputzer Brillen.[17]


Der Buchling[]

Außerdem ist Danzelot von Silbendrechsler ein Buchling, der das Buch "Vom Gartengenuss" auswendig lernte. Er hat Hildegunst von Mythenmetz eine gewisse Zeit als Freund zur Seite gestanden und so manche gute Ratschläge erteilt.

Auftritte und Erwänungen[]

Danzelot (Cover II)

Danzelot auf dem Cover des zweiten Comicbandes


Quellenangaben[]

  1. 1,0 1,1 Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – II. Hel , S. 414.
  2. Die Insel der Tausend Leuchttürme, Siebter Brief, S. 242.
  3. Die Stadt der Träumenden Bücher , 03. Auf der Lindwurmfeste, S. 12.
  4. Die Stadt der Träumenden Bücher , 03. Auf der Lindwurmfeste, S. 12f.
  5. Die Stadt der Träumenden Bücher , 05. Der Brief, S. 24; S. 30.
  6. 6,0 6,1 Das Labyrinth der Träumenden Bücher , Bibliodies, Bibliodas, S. 121.
  7. 7,0 7,1 Die Insel der Tausend Leuchttürme, Erster Brief, S. 23f.
  8. Die Stadt der Träumenden Bücher , 03. Auf der Lindwurfeste, S. 12.
  9. 9,0 9,1 Der Schrecksenmeister, Nachwort, S. 379.
  10. 10,0 10,1 Weihnachten auf der Lindwurmfeste, S. 28 & 40.
  11. Die Stadt der Träumenden Bücher , 30. Die Musik der Zyklopen, S. 249f.
  12. Die Stadt der Träumenden Bücher , 04. Danzelots Tod, S. 15; 05. Der Brief, S. 22.
  13. Die Stadt der Träumenden Bücher , 42. Der Gesang der Harpyre, S. 309f.
  14. Die Stadt der Träumenden Bücher , 04. Danzelots Tod, S. 15ff.
  15. Die Stadt der Träumenden Bücher , 42. Der Gesang der Harpyre, S. 311.
  16. Die Stadt der Träumenden Bücher , 03. Auf der Lindwurmfeste, S. 14.
  17. Die Stadt der Träumenden Bücher , 05. Der Brief, S. 22.
  18. Die Stadt der Träumenden Bücher, S. 12ff u.a.
  19. Zamonien: Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent, Register, S. 308.
  20. Die Stadt der Träumenden Bücher: Teil 1: Buchhaim, S. 9ff u.a.
  21. Die Stadt der Träumenden Bücher: Teil 2: Die Katakomben, S. 6, 14 u.a.
  22. Der Bücherdrache, Ein Mythos und sechs Klassiker, S. 20.
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