Der Werwolf, der ein Wiewolf sein wollte ist die siebte Flabel aus der Flabelsammlung Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte von Hildegunst von Mythenmetz.
Der titelgebende junge Werwolf Werner lebt mit seinen Eltern im Großen Wald und besucht eine Walddorfschule. Dort durchdenkt er häufig philosophische Fragen. Während seine Klasse sich mit lateinischer Grammatik beschäftigt, denkt Werner über die großen Fragen des Lebens nach, wie "Wer bin ich?" oder "Wer glaubt, dass das Große Latinum etwas bringt?". Besonders beschäftigt ihn die Frage, warum es keinen "Wie-Fall" in der Grammatik gibt, der ihm viel tiefgründiger erscheint als der "Wer-Fall". Er träumt darum auch davon, kein Werwolf, sondern ein "Wiewolf" zu sein.
Auf dem Heimweg ruft er laut in den Wald, dass er ein Wiewolf sein möchte und zu seiner Überraschung antwortet ihm ein Wurzmännchen. Es ist verzaubert und kann ihm deshalb Wünsche erfüllen – vorausgesetzt, Werner beantwortet seine drei Fragen richtig. Die erste Frage ist: "Wie nennt man jene Maxime, durch die man, wenn man nach ihr handelt, zugleich wollen kann, dass sie ein allgemeines Gesetz werde?" Werner kennt die Antwort: Der kategorische Imperativ von Manu Kantimel. Die zweite Frage ist: "Wie heißt du mit Vornamen?" Werner kann dies selbstverständlich ebenfalls beantworten. Doch die dritte Frage verlangt nach der korrekten Übersetzung eines langen und komplizierten lateinischen Zitats. Werner, der seinen Lateinunterricht mehr als vernachlässigte, kann die Frage nicht beantworten. Das Wurzmännchen verschwindet daraufhin im Wald und lässt Werner allein zurück.[1]
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"An mediocre discrimen opinionis secuturum ex hac re putatis, utrum tandem finitimi populum Romanum eum esse putent cuius si qua urbs primum illum brevissimi temporis sustinuerit impetum, nihil deinde timeat, an hic sit terror nominis nostri ut exercitum Romanum non taedium longinquae oppugnationis, non vis hiemis ab urbe cicumcessa semel amovere possit, nec finem ullum alium belli quam victoriam noverit, nec impetu potius bella quam perseverantia gerat?" Dieses lateinische Zitat aus der Flabel stammt aus Ab urbe condita (Liv. 5, 6) vom antiken römischen Geschichtsschreiber Titus Livius. Es handelt sich dabei um den Ausschnitt aus einer Rede.
Eine Übersetzung dieses Zitats wäre ungefähr: "Oder glaubt ihr, dass die daraus erwachsende Meinung von uns so unbedeutend sei? Wollt ihr etwa lieber, dass die Nachbarn in uns Römern ein Volk sehen, von dem auch nicht einmal eine Stadt etwas Weiteres zu fürchten habe, sobald sie nur den ersten schnell vorübergehenden Angriff abgeschlagen hat? oder soll der Schrecken unsres Namens darin bestehen, dass kein Überdruss einer langwierigen Bestürmung, keine Strenge des Winters ein Römisches Heer von einer einmal umschlossenen Stadt verscheuchen kann; dass es keinen andern Ausgang des Krieges kennt, als den Sieg, und in seinen Kriegen nicht bloß den mutigen Angriff, sondern auch Beharrlichkeit zeigt"[2]
Quellenangaben
- ↑ Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte, Der Werwolf, der ein Wiewolf sein wollte , S. 57-62.
- ↑ https://www.projekt-gutenberg.org/livius/roemisch/roem051.html