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Die Finsterbergmade, auch Eisenmade (wissenschaftl. Mado inferioris) ist eine in den zamonischen Finsterbergen beheimatete Daseinsform.

Die Finsterbergmade ist einer der am spezifischsten entwickelten Vertreter aus der Klasse der Erdwürmer. Der Verdauungstrakt weist Merkmale des Peitschenwurms (Trichocephalus dispar) auf, während andere Merkmale eher an den Röhrenwurm (Hermella komplexiensis) erinnern. Vereinzelt wird eine Verwandtschaft zur Termite angenommen. Die Made stellt nach dem Niederzamonischen Kalkegel und dem Midgardwurm die drittgrößte Wurmspezies Zamoniens dar.

Körperbau[]

Der Körper der Eisenmade besteht vollständig aus rostfreiem Edelstahl. Der schaufelartige Unterkiefer ist mit diamantbesetzten Sägezähnen besetzt. Die vorderen Gliedmaßen sind Kneifzangen, die hinteren Stahlklauen. Der Hinterkörper stellt eine gigantische Metallfeile dar.

Lebensweise[]

Die Finsterbergmade ernährt sich vom mineralreichen Erz der Finsterberge. Dazu gräbt beziehungsweise schmilzt sie weitverzweigte Gänge und Stollen in das Gebirge. Stößt sie durch die Gebirgswand, so wendet sie und beginnt mit der Arbeit an einem neuen Stollen.[1]

Finsterbergmaden besitzen genau wie die in den Finsterbergen beheimateten Stollentrolle eine Fähigkeit, mit der sie ein Finsterberggewitter unbeschadet überstehen können. Zu diesem Zweck krallen sie sich an einem Felsvorsprung fest und halten die Luft an, was sie im Ausnahmefall bis zu zwei Stunden durchhalten können.[2]

Insgesamt schlafen Finsterbergmaden nur ein einziges Mal in ihrem Leben, dann aber bis zu 14 Jahre an einem Stück und zwar, sobald sie ihr zweihundertstes Lebensjahr erreichen. In dieser Zeit verdauen sie die bis dahin aufgesammelten Nährstoffe und atmen nur einmal im Monat. Da Finsterbergmaden als "Einschläfer" bezeichnet werden, kann man davon ausgehen, das die natürliche Lebenserwartung dieser Daseinsform unter oder ziemlich genau 400 Jahre beträgt, da sie aufgrund dieses Rhythmus ansonsten noch ein zweites Mal in dieses Schlafkoma fallen müssten.

Über die Fortpflanzungsweise von Finsterbergmaden ist nichts bekannt, aber es ist abgesichert, dass Artgenossen dieser Spezies einander keine Beachtung schenken, wenn sie sich zufällig begegnen. Es gibt Legenden über die sogennante "Große Made", eine Madenkönigin, die im Inneren der Finsterberge leben soll und Eier aus Eisen legt, aus denen die Finsterbergmaden schlüpfen. Einen wissenschaftlichen Beweis für diese Theorie gibt es jedoch nicht. Würde diese Theorie der Realität entsprechen, wäre das eine weitere Ähnlichkeit zu Termiten.[3]

Literarische Rezeption[]

Zur Eisenmade wird in Zamonien geschrieben, seit sie bekannt ist. Der größte Teil der Prosa ist allerdings wenig am realistischen Bild des Lebewesens orientiert; oft wird dort die Made als gefährliche Bestie dargestellt. Ganz anders und weit realistischer zeigt sich da die ausführlichste und bekannteste Auseinandersetzung mit der Made, das Gedicht Die Finsterbergmade von Hildegunst von Mythenmetz. Die achtundsiebzig Strophen entstanden im Rahmen der Rarlebewesendichtung sind fester Bestandteil des zamonischen Literaturkanons.[4]


Quellenangaben

  1. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 6. Mein Leben in den Finsterbergen, Ein Lufthauch mit schlechten Nachrichten, S. 191-194; Der Weg der Made 196f.
  2. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 6. Mein Leben in den Finsterbergen, Das Loch im Berg, S. 201.
  3. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 6. Mein Leben in den Finsterbergen, Ein Lufthauch mit schlechten Nachrichten, S. 193-197.
  4. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 6. Mein Leben in den Finsterbergen, Der Weg der Made, S. 194f.
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