General Ticktack war der Anführer der Kupfernen Kerle.
Er wurde als letzter erschaffen, da die Erbauer der Kupfernen Kerle nach deren Fertigstellung bemerkten, dass diese nichts taten und ihnen ein Anführer fehlte, dessen Kommando sie folgen konnten.
General Ticktack war der einzige der Kupfernen Kerle, der einen freien Willen besaß, was durch das Zamomin hervorgerufen wurde, welches die Erbauer in ihn einsetzten, um ihn zu beleben. Im Prinzip war General Ticktack nur der metallische Körper des Zamomins, obwohl er sich dessen nicht bewusst war.
Obenwelt[]
Die Erschaffung im Nurnenwald[]
Um den Kupfernen Kerlen einen Anführer zu geben, wurde dem leblosen Körper des General Ticktack eine Probe des Zamomins von Zoltep Zaan eingesetzt. Nun erwachte General Ticktack und mit ihm seine Armee. Diese gehorchte umgehend seinem ersten Befehl und tötete seine Erbauer. Nur einige Überlebende, darunter Zoltep Zaan, konnten entkommen.[1]
Die Lindwurmfeste[]
Die Lindwurmfeste
Nach vielen Kämpfen in ganz Zamonien war die Armee der Kupfernen Kerle immer noch unbesiegt. Eines Tages gelangte die Streitmacht an die Mauern der Lindwurmfeste. Die Verteidiger versuchten zuerst, die Angreifer mit herkömmlichen Methoden zu vertreiben, indem sie heißes Pech und kochendes Blei auf die Angreifer schütteten. Das gelang aber nicht, worauf die Einwohner der Lindwurmfeste begannen zu tanzen. Dadurch wurde eine Steinlawine ausgelöst, welche die Angreifer in die Flucht schlug.[2] Es entstand die Legende, der General und die Überreste seiner Armee wären direkt in die Hölle bzw. nach Untenwelt geflohen.[3]
Die Suche nach Untenwelt[]
Nach der Niederlage marschierte Ticktack etwa einen Monat lang, bis er stehenblieb und bemerkte, dass seine Soldaten ihm ergeben gefolgt waren. Ihm wurde dadurch ihre absolute Loyalität ihm gegenüber deutlich und die Kupferne Kerle mit ihm als Anführer setzten ihren Pfad der Zerstörung über Zamonien fort. Schließlich trafen sie auf eine Dämonenarmee und die sterbenden Krieger erzählten Ticktack von Untenwelt, einem legendären Ort des ewigen Bösen. Seither war er von dem Gedanken besessen, dorthin zu gelangen und es zu beherrschen. Doch jede Angabe, wo sich ein Eingang befinden könnte, erwies sich als falsch. Dann fielen sie in die verlassene Stadt Schneeflock ein und fanden auf dem Marktplatz ein riesiges Loch mit einer Treppe ins Innere der Erde. Sie hatten das Tor nach Untenwelt gefunden.[4]
Untenwelt[]
Der Einzug in Hel[]
Ticktack marschierte mit seinen Kupfernen Kerlen in Hel, die Hauptstadt von Untenwelt, ein. Dort unterwarf er sich mit seinen Kerlen zum Schein dem amtierenden König Gaunab dem Neunundneunzigsten.[5] Zusammen mit dessen Berater Friftar handelten sie die Bedingungen für seinen Aufenthalt aus: Er wurde zum Befehlshaber der Wachtruppen des Theaters der Schönen Tode und die Kupferenen Kerle Wachtmannschaft und königliche Leibgarde zugleich. Sie wurden auf dem obersten Rang aufgestellt und beschossen auf Befehl in der Arena befindliche Kämpfer und Kreaturen mit Fernwaffen, sollten diese nicht kämpfen wollen, versuchen zu fliehen oder gar den König und den Rat angreifen.[6] Den General langweilten die Vorstellungen im Theater jedoch sehr schnell, weshalb er häufig seine Pflichten vernachlässigte. [7]
Wachstum[]
Ticktack selbst bezog einen Turm in Hel als Wohnung, widmete sich dort der Pflege seiner Mechanik und sammelte Folterwerkzeuge.[8] Er begann sich mithilfe der Waffenschmiede und Kriegsingenieure immer weiter auszubauen und ein immer größeres Waffenarsenal in seinen Körper zu integrieren. Es bestand u.a. aus Klingen, Wurfsternen, Spezialpfeilen, Armbrüsten, mit Gift gefüllten Glasdolchen und Sägeblättern, sowie einer Drüse mit Pulver, welches es dem General ermöglichte, Feuer zu spucken. Seine Finger wurden Harpunengeschosse, die mittels Treibladung ins Ziel befördert und an Drähten wieder eingeholt werden konnten.[9] Noch dazu konnte er alle weiteren in ihm versteckten Waffen ausfahren und sich selbst um ein Vielfaches vergrößern. [10] Er plante, den Gaunab zu töten, die Stadt zu erobern und die Herrschaft über Untenwelt an sich zu reißen, sobald sich eine Gelegenheit ergeben würde.
Die Kupferne Jungfrau[]
Die vollendete Kupferne Jungfrau
Eines Tages fand er bei einem Waffenschmied eine alte Kupferne Jungfrau, ein Folterinstrument, mit innen angebrachten Dolchen, die beim Verschließen der Deckel das Opfer durchbohrten. Ticktack , der sich auf den ersten Blick in das Folterinstrument verliebte, tötete den Waffenschmied, als dieser die Kupferne Jungfrau beleidigte, indem er sie als ein alt und hässlich bezeichnete.[11] Ticktack setzte das Folterinstrument eigenhändig instand und ließ es nach seinen Vorstellungen umbauen. Er beauftragte die Wissenschaftler und Alchimisten von Hel, die Dolche zu entfernen und stattdesssen feine Injektionsnadeln einzubauen. Durch ein kompliziertes System von Hähnen, Ventilen und Leitungen wollte er verschiedene Substanzen in den Körper des Gequälten injizieren, die einerseits das Leben verkürzen und andererseits verlängern sollten. Das ultimative Ziel des Generals war es, den Tod selbst steuern und verstehen zu können. Ferner wollte er das Sterben zu einer Sache der Kunst machen, indem er den Tod auf Wochen oder Monate auszudehnen gedachte. [12]
So verlangte er von dem Alchimisten Tychon Zyphos eine Droge, die reine Furcht erzeugen konnte. [13] Nachdem dieser den Auftrag zufriedenstellend ausgeführt hatte, verlangte der General noch etwas: eine Krankheit, die genauso tödlich, kampfbereit und mitleidlos sein sollte wie die Kupfernen Kerle. [14] Zyphos präsentierte ihm nach Ablauf der Frist die Subkutane Todesschwadron, verwendete jedoch das Wort „aber“ einmal zu oft. Der General tötete ihn daraufhin mit seiner eigenen Entwicklung.[15]
Ticktack musste jedoch feststellen, dass die meisten der Testkandidaten der Kupfernen Jungfrau viel zu schnell starben.[16] Doch dann fand er die ideale Kandidatin für sein Experiment unter den neuen Gefangenen: Die Wolpertingerin Rala, seine eigentliche Liebe, die einen so starken Lebenswillen besaß, dass er sein Experiment mit ihr durchführen konnte.[17] Nachdem er ihr zuerst nur einige harmlose Substanzen eingeflößt hatte, machte er sie gezielt krank und heilte sie dann wieder.[18] Schließlich gab er ihr sogar die Wahnsinnsdroge ein, woraufhin sie letztendlich anfing zu schreien.[19][20] Ticktack wollte nun mit der Befragung beginnen, doch Rala antwortete ihm nicht: Sie war aus ihrem Gehirn geflohen und versteckte sich in ihrem Körper.[21] Er versuchte sie nun mit allen Mitteln sie wieder in ihr Gehirn zu drängen, aber sie schaffte es immer wieder zu entkommen.[22] Schließlich verlor er die Beherrschung und injizierte ihr einen Tropfen der Subkutanen Todesschwadron.[23] Kurze Zeit darauf bereute er diese Tat sofort, konnte es aber nicht mehr rückgängig machen. Da er die Schmerzen, die er aufgrund von Ralas Verlust empfand, nicht ertragen konnte, floh er aus seinem Turm. [24]
Er marschierte zum Haus des Waffenschmiedes, wo er die Kupferne Jungfrau gefunden hatte und begann sich mit einer Diamantenzange den Brustkorb zu öffnen, um das zu finden, was ihm solche Schmerzen verursachte.[25] Er konnte es jedoch nicht finden und machte sich auf den Weg zum Theater der Schönen Tode, um sich mit Kampf von seinem Leid abzuleken.[26] Zuerst ging er noch zu seinem Turm und holte sein Schwert und seine Axt aus Untenwelterz. Er überlegte, ob er noch einmal zu Rala gehen und sich verabschieden sollte, konnte es aber nicht über sich bringen.[27][28]
Die Schlacht von Hel[]
General Ticktacks Hand, deren Finger ebenfalls Waffen sind
Über einen Geheimgang gelangte der General in einen der Korridore des Theaters der Schönen Tode und traf dort auf einen Kristallskorpion, den jemand befreit hatte. Ticktack wollte ihn zuerst nur verscheuchen, tötete ihn aber schlussendlich. Dann begegnete er dem königlichen Berater Friftar und erfuhr von dem Aufstand der Wolpertinger, der in der Zwischenzeit begonnen hatte. Ticktack beschloss, den Aufstand niederzuschlagen.[29]
Ticktack betrat die Arena, tötete einige Wolpertinger, Soldaten und die rote Riesenspinne.[30] Er wollte gerade auf Urs vom Schnee losgehen, als Uschan DeLucca ohne Waffe vor ihn trat, um Urs zu retten. Uschan sagte zum General, dass er ihn bedaure, denn selbst wenn er aus der Schlacht als Sieger und einziger Überlebender hervorgehen sollte, so hätten doch alle Getöteten zuvor mehr Leben in sich gehabt, als Ticktack selbst jemals in sich haben könnte. Ticktack tötete Uschan und bewunderte ihn dafür, ihm die Wahrheit ins Gesicht gesagt zu haben. Bevor er ihm das Herz heraus riss, bezeichnete er ihn als Helden.[31]
Die Wolpertinger begannen ihn zu umkreisen, woraufhin der General alle in ihn eingesetzten Zusatzwaffen herausfuhr und seinen Körper auf das Doppelte vergrößerte. In diesem Augenblick tauchte einer der größten Vrahoks über dem Theater auf und zog die ganze Aufmerksamkeit auf sich.[32] Rumo nutzte diesen Moment, sprang auf den Rücken der Maschine und kletterte in ihr Inneres. Ticktack schloss seinen Körper wieder und sperrte ihn so ein.[33] Er sah es als die einmalige Gelegenheit, zugleich kämpfen, töten und foltern zu können.[34] Als Rumo das Zamomin aus seinem Kasten riss, verlor Ticktack kurzzeitig die Kontrolle über sich selbst und ließ den Gefangenen wieder heraus, bevor er ihm noch mehr Ärger machen konnte.[35] Rumos Freund Oleg von Dünen schoß das Zamomin mit seiner Schleuder in den Schlund des Vrahoks.[36] General Ticktack war ohne das Zamomin nicht mehr lebensfähig und wurde in einer riesigen Explosion, seiner letzten Waffe, auseinandergerissen. Damit wich auch das Leben aus den Kupfernen Kerlen und sie blieben stehen.[37]
Quellenangaben
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – I. Der silberne Faden , Die Schlacht im Nurnenwald, S. 53-59.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – I. Der silberne Faden , Die Schlacht im Nurnenwald, S. 60-65.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – II. Die Unvorhandenen Winzlinge , Nebelheim, S. 130f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , General Ticktacks Geschichte, S. 462-465.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Ein eindrucksvoller Auftritt, S. 465-467.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Der Krieger und der König, S. 467-470.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die Belagerung, S. 482-483.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Der Spion, S. 561f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Ticktack wächst, S. 470f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Der General und der Riese, S. 636ff.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die Kupferne Jungfrau, S. 472-476.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die unmögliche Aufagbe, S. 474-476.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die Wahnsinnsdroge, S. 502.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Tychon Zyphos' Geschichte, S. 545f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Die Vorführung, S. 549f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die Kunst des langsamen Tötens, S. 476f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die Seele der Kupfernen Jungfrau, S. 479.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die Symphonie des Todes, S. 493ff.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Die Wahnsinnsdroge, S. 502f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Das Antlitz der Furcht, S. 514f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Ticktacks Frage, S. 526-528.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Der Jäger, S. 533.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Die Flasche, S. 545.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – IV. Ukobach und Ribesehl , Das Todesthermometer, S. 556f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Die Diamantzange, S. 575f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Ticktacks Trauer, S. 609f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Ticktacks Abschied, S. 613.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Die Folterkammer, S. 617.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Der gläserne Skorpion, S. 619ff.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Ticktacks Bühne, S. 626ff.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Die wehenden Banner, S. 630-633.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Der General und der Riese, S. 636ff.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Der Käfig, S. 643ff.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Kampf und Folter, S. 647f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Das Herz in der Dunkelheit, S. 648ff
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Das Zamomin, S. 650-654.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Das Ticken, S. 657-660.