Das Schubladenorakel ist eine Erfindung Prof. Dr. Abdul Nachtigallers, die es ermöglicht, einen Blick in die Zukunft einer anderen Person oder in die eigene Zukunft zu werfen. Das Orakel besteht aus hochkonzentrierter Dunkelheit, die aus einer Zeit, in der es noch keine Zeit gab stammt. Nachtigaller entwarf das Orakel jedoch nicht, um die Zukunft zu sehen, sondern um zu erfahren, wie Nicht-Eydeeten mit dem Wissen um ihr eigenes Schicksal umgehen. Nachtigaller vermutete, dass außer Eydeeten keine Daseinsform in der Lage sei, ihre Zukunft zu ertragen.
Er testete dies wohl an diversen Daseinsformen, wofür er sich auf viele Jahrmärkte begab und konstenlose Vorhersagen anbot. Schließlich stolperte der Wolpertinger Rumo von Zamonien auf der Wolpertinger Kirmes in Nachtigallers Zelt und wurde von Nachtigaller dazu bewogen, sich dem Orakel zu stellen. Das Ergebnis der Vorhersage stürzte Rumo derart in Verzweiflung, dass Nachtigaller Rumos Erinnerungen daran löschte und das Schubladenorakel in die Kammer der unausgereiften Patente verbannte.[1]
Weiteres[]
Der gesamte Roman Rumo & Die Wunder im Dunkeln ist so aufgemacht, als wäre er das, was man in einer Schublade des Schubladenorakels erblickt. Die ersten und letzten Seiten des Buches sind deshalb schwarz und zeigen eine Schublade des Orakels. Der Leser wird angewiesen, in diese Schublade mit dem Buchstaben R hineinzusehen, woraufhin das eigentliche Buch erst beginnt. Als sich schließlich die Schublade aus Diskretion schließt, endet damit auch der Roman.[2]
Quellenangaben[]
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – V. Grinzold und Löwenzahn , Nachtigaller ist überall, S. 297f, S. 301-307.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln , S. 8f, S. 692f.