Zamonien Wiki

Uschan DeLucca war ein Wolpertinger und wohl der größte Fechter, den Zamonien jemals gesehen hatte.

Welpenzeit in Buchting[]

Uschan wurde als Welpe von wilden Wolpertingern in den Wäldern von Buchting geboren und ausgesetzt. Als er eine der städtischen Müllhalden nach Essen durchwühlte, wurde er von einem Hundefänger eingefangen und mit einem dutztend verlauster Köter in einen Käfig gesperrt, wo er einige demütigende Lektionen in Sachen "Recht des Stärkeren" lernte, bis er in die Wachstumsphase kam. Dadurch zum König des Käfigs geworden, dezimierte Uschan die Zahl der Hunde jede Nacht um ein bis zwei Hunde. Dies fiel dem Hundefänger auf, der Uschan daraufhin einen Betäubungspfeil ins Bein schoß und ihn in die übelste Gegend der Innenstadt von Buchting karrte, wo er ihn freiließ.

Uschan DeLucca kam in eine Schänke namens "Zur Endstation", deren Wirt ihn aufnahm und zum Alkoholiker machte um ihn gefügig zu halten. Deshalb ist er auch nach der Zamonischen Schnapssorte benannt. In der "Endstation" traf sich der meiste Abschaum der Buchtinger Unterwelt. Die Handlanger Palisaden-Honko, Odd der Pfähler, Hogu die Katze und Zwölffinger-Timm nahmen in die Gruppe auf. Er vermasselte leider die meisten Aufträge und wurde dehalb (und weil er meistens betrunken war) "Uschan die Flasche" genannt.


Das Fechten[]

Seine Leidenschaft für das Fechten entdeckte Uschan DeLucca, als seine Kumpanen einen reichen Bauern ausrauben wollten. Er nahm dabei den Degen des Bauern in die Hand und in diesem Moment klärte sich sein Verstand: Er beschützte den Bauern, verletzte die Verbrecher und tötete Zwölffinger-Timm. An diesem Tag, in der schäbigsten Gasse von Buchting fand er heraus, dass er der beste Fechter Zamoniens war.[1]


Uschan folgte wie alle Wolpertinger nun seinem Silbernen Faden. In seinem Fall die Wolpertingerin Urla von Florinth. So kam Uschan nach Wolperting und blieb dort. Zu der Zeit war Urs vom Schnee der beste Fechter Wolpertings und damit vermutlich auch Zamoniens. Dennoch wollte Urs eigentlich nicht Fechten unterrichten und war deshalb geradezu froh als er von Uschan in einem Duell besiegt wurde.[2] Uschan übernahm Urs Position als bester Fechter, unterrichtete gerne an der Wolpertinger Schule und brachte auch allen folgenden Wolpertinger den Kampf mit einer Klinge bei. Das Problem war jedoch, dass Uschans Laune und Stimmungen stets wetterabhängig waren, weshalb sich auch seine Frau Urla von ihm trennte. Unter diesen Stimmungsschwankungen mussten auch seine Schüler leiden, die er mit seinen Fähigkeiten vor der gesamten Klasse zu demütigen pflegte, wenn ihm danach war. So auch den neuen Schüler Rumo von Zamonien, dem er eine brutale Nasenfeige verpasste.[3]

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Achtung Spoilergefahr!


In Untenwelt[]

Der Champion des Theaters[]

In der Hauptstadt von Untenwelt Hel bemerkte Uschan, dass er zunehmend guter Laune und in bester Fechtform war. Der Grund war Uschans sehr starke Wetterfühligkeit. Bei Wetterwechseln wechselten auch seine Stimmung und seine fechterischen Fähigkeiten. In Hel gab es aber aufgrund der Lage der Stadt in einer riesigen Höhle kein Wetter. Uschan wurde so zum besten Fechter im Theater der Schönen Tode. Er besiegte alle ihm zugewiesenen Gegner in Sekundenschnelle, so zum Beispiel den hühnenhaften Krieger Nagelfar. Man sah nicht einmal eine Bewegung seines Degens, bevor Nagelfar tot zusammenbrach.[5]

Dreikampf[]

Als beste Kämpfer des Theaters wurden Uschan, Urs vom Schnee und Rolv vom Wald zu einem Dreikampf gegeneinander gezwungen. Sollten sie nicht kämpfen wollen, würden ihre Kameraden von den Kupfernen Kerlen erschossen. Die drei fügten sich in ihr Schicksal und Uschan erklärte den beiden anderen, dass sie sich zusammenschließen und als Team gegen ihn kämpfen sollten. Er fühlte sich aufgrund des fehlenden Wetters in Hel in der Lage, beiden lange genug standhalten zu können und somit Zeit zu gewinnen. Die drei begannen mit harmlosem Geplänkel, sie wollten sich nicht gegenseitig verletzen oder gar töten. Das Publikum merkte dies jedoch bald und forderte mit Pfiffen, den Kampf zu verschärfen. Uschan piekte Urs und Rolv jeweils mit der Degenspitze in die Nase und reizte die beiden damit so weit, dass sie schließlich, wenn auch schweren Herzens, ernsthaft gegen ihn fochten.[6] Der König wurde jedoch ungeduldig und sein Berater Friftar befahl, einige ältere Wolpertinger aus dem Gefängnis zu holen, um sie vor den Augen der drei erschießen zu lassen. Die mittlerweile befreiten Wolpertinger stürmten allerdings kurz darauf die Arena und der Dreikampf war beendet, ohne dass sich die drei ernsthaft verletzen oder töten mussten.[7]

Der letzte Kampf[]

Ticktacks Hand

General Ticktacks abschießbare Finger

Gaunabs Armee stürmte die Arena und Uschan - begeistert und beseelt davon dass es in Untenwelt kein Wetter gab - kämpfte in der Form seines Lebens. Während des Kampfes erkannte er auch Rumos Talent und entschuldigte sich bei ihm für sein Verhalten. Nach längerem Kampf zog sich die Armee zurück und General Ticktack betrat das Schlachtfeld. Er kämpfte kaum gegen die Wolpertinger, sondern spielte eher mit ihnen. Er probierte seine unterschiedlichsten Waffen aus und entblöste dafür öfter sein Inneres. Sogar die Wolpertinger fielen gegen einen solchen Gegner. Uschan betrachtete das gesamte Schlachtfeld während er kämpfte wie ein Schachbrett. Plötzlich erkannte er, dass General Ticktack Urs töten würde. Um das zu verhindern bot sich Uschan selbst als Bauernopfer an. Er warf seinen Degen weg und stellte sich Ticktack in den Weg. Uschan versuchte Ticktack klar zumachen, dass eine Maschine wie er niemals wirklich gegen sie gewinnen konnte, weil sie alle mehr gelebt haben würden, als Ticktack es jemals könnte. Der General bemerkte, dass Unschan ihn provozieren wollte um Urs' Leben zu retten. Dennoch würdigte Ticktack Uschans Mut ihm die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Ticktack schoss seine Finger auf Uschan ab, durchbohrte ihn, zog ihn zu sich ran und nannte ihn wegen seines Mutes einen wahren Helden. Uschan starb und dachte als letztes daran ob das Paradies für Fechter seinem Fechtgarten ähneln würde.[8]

Uschan war als Held gestorben und hatte Urs das Leben gerettet. General Ticktack konnte tatsächlich besiegt werden und Urs erzählte die Geschichte von Uschans Opfer weiter. Urs übernahm auch Uschans Arbeit an der Wolpertinger Schule als Fechtlehrer und hielt das Andenken an Uschan in Ehren.[9]

Beziehungen[]

Urs vom Schnee[]

Uschan sah Urs vom Schnee als einen hervorragenden Fechter und bezeichnete ihr erstes Duell als eines seiner aufregensten. Auch bemerkte er bei der letzten Schlacht im Theater der Schönen Tode, dass Urs eines Tages der größte Fechter von Zamonien werden würde. Des Weiteren schien er Urs trotz ihrer beiden Duelle eine starke Sympathie entgegenzubringen, da er sich für ihn opferte, indem er die Aufmerksamkeit von General Ticktack auf sich zog und diesen so daran hinderte, Urs zu töten, was er mit seinem Leben bezahlte.

Rumo von Zamonien[]

Uschan sah Rumo zunächst nur als einen Schüler, der etwas zu viel Ehrgeiz hatte, erkannte aber später seine Fähigkeiten an und bekämpfte ihn während ihres zweiten Duells in seinem Fechtgarten mit allen Registern seines Könnens.

Urla von Florinth[]

Ob Urla von Florinth, Uschans erste Frau, sein Silberner Faden war, ist unbekannt, allerdings entwickelten sich Gefühle den Beiden, die so weit gingen, dass sie heirateten. Jedoch scheiterte die Beziehung an Uschans Stimmungsschwankungen aufgrund seiner Wetterfühligkeit.

Weiteres[]

Uschans Wetterprognose in Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – V. Grinzold und Löwenzahn , Der Fechtmeister weist klare Anklänge an die ersten Sätze von Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" auf.

Uschans Satz lautet: "Über dem Zamonischen Ozean befindet sich ein barometrisches Minimum; es wandert ostwärts, einem über Zamonien lagernden Maximum zu, und es verrät noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen. Die Isothermen und Isotheren tun ihre Schuldigkeit. Die Lufttemperatur steht in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zur mittleren Jahrestemperatur, zur Temperatur des kältesten wie des wärmsten Monats und zur aperiodischen monatlichen Temperaturschwankung. Der Wasserdampf in der Luft hat seine höchste Spannkraft, und die Feuchtigkeit der Luft ist gering. Mit anderen Worten: Es wird ein schöner Tag."

Das Vorbild lautet: "Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte ostwärts, einem über Rußland lagernden Maximum zu, und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen. Die Isothermen und Isotheren taten ihre Schuldigkeit. Die Lufttemperatur stand in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zur mittleren Jahrestemperatur, zur Temperatur des kältesten wie des wärmsten Monats und zur aperiodischen monatlichen Temperaturschwankung. [...] Der Wasserdampf in der Luft hatte seine höchste Spannkraft, und die Feuchtigkeit der Luft war gering. Mit einem Wort, das das Tatsächliche recht gut bezeichnet, wenn es auch etwas altmodisch ist: Es war ein schöner Augusttag des Jahres 1913."


Quellenangaben

  1. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – III. Wolperting , Uschan DeLuccas Geschichte, S. 233-238.
  2. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – III. Wolperting , Der zweitbeste Fechter von Wolperting, S. 243, 247-250.
  3. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – III. Wolperting , Das Kämpfen, S. 187f, Uschan DeLucca, S. 202f, Fechten, S. 232; Die Nasenfeige, S. 238ff.
  4. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – III. Wolperting , Der Fechtmeister, S. 319-336.
  5. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – III. Die Kupferne Jungfrau , Uschans erster Kampf, S. 483-487.
  6. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Uschans Kräfte, S. 574f, Dreikampf, S. 577ff, Einer für alle, S. 582f.
  7. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Eine bestechende Idee, S. 590f, Gaunabs Lust und Friftars Leid, S. 597-599.
  8. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – V. Das Theater der schönen Tode , Sturm, S. 601, Grinzolds Triumph, S. 604, Das rote Ungeheuer, S. 611f, Die Toten Yetis, S. 625-628, Die wehenden Banner, S. 630-633.
  9. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Untenwelt – VI. Die Rote Prophezeiung , Eine Geschichte aus vielen Geschichten, S. 674.