Wolpertinger sind eine zamonische, hundeartige Daseinsform.
Körperliche Entwicklung[]
Welpenstadium[]
Wolpertingerwelpen laufen auf allen Vieren und gelten als die niedlichsten Geschöpfe Zamoniens. Sie werden vorrangig in Südzamonien, in der Gegend um Wolperting und Kornheim, gezüchtet und sind eine der Haupteinnahmequellen der dortigen Landwirtschaft, da als Schoßtiere sehr beliebt. Es heißt, dass die Welpen sich nach der Geburt kurzzeitig ausschließlich von der Zuneigung ernähren, die man ihnen entgegen bringt. Auch wenn es keine wissenschaftlich belegten Studien hierzu gibt, vermutet man, dass sie als einziges bekanntes Lebewesen in der Lage sind, Liebe in Kalorien umzuwandeln. Wissenschaftler vermuten des Weiteren noch telepathische Fähigkeiten.
Pubertät[]
Nach dem Welpenstadium folgt eine kurze, ungefähr ein halbes Jahr dauernde Wachstumsphase, in der die Wolpertinger rasant an Größe und Gewicht zulegen. In der Pubertät kommen sie auf bis zu drei Meter Körperhöhe, ihre drei Reihen von Reißzähnen bilden sich aus. Um ihren enormen Energiebedarf in dieser Zeit zu decken, fressen sie außergewöhnlich viel und gierig. Von nun an gehen sie aufrecht und neigen zur Streitsucht.[1]
In diesem Alter entscheidet sich auch, ob sie wie ihre Vorfahren wild und blutrünstig auf vier Beinen durch die Gegend ziehen, oder sich ihre Vorderpfoten zu Händen entwickeln und sie den aufrechten Gang erlernen werden. Wolpertinger verfügen über einen außergewöhnlichen Instinkt, welcher über das Geruchsspektrum wahrgenommen wird. Sie können Gerüche mit geschlossenen Augen als ein vielfarbiges Netz von Fäden wahrnehmen, wobei jede dieser Geruchsbahnen bis zu ihrem Ursprung verfolgt werden kann. Sumpfschweinkot erzeugt beispielsweise einen braunen Faden, Blut einen roten. Der sogenannte "Silberne Faden" führt sie zu ihrer großen Liebe (meist lebt diese in der Stadt Wolperting). Wolpertinger können sich diesem Sog kaum entziehen, allerdings ist keineswegs festgelegt, dass der Ursprung des Fadens auch die Liebe ihres Lebens bleiben wird.[2]
Ausgewachsene[]
Vom zamonischen Wolpertinger existiert eine wilde und eine zivilisierte Variante. Ihre Gesichtsform ist sehr variabel, meist erinnern sie an bekannte Hunderassen, teilweise auch an unterschiedliche Wildhunde, sie haben jedoch auch einen humanoiden Körperbau (bis auf den Kopf) und werden bis zu drei Metern groß.
Außerdem besitzen sie zwei einfache Geweihstangen, die zwischen den Ohren liegen. Meistens handelt es sich nur um kurze, spitze Hörner, in seltenen Fällen sind sie verästelt (einziges bekanntes Beispiel dafür ist Urs). Falsch ist die Annahme, dass sie ihre "Hörner" wie brunftende Hirsche zusammenschlagen.[3]
Zivilisierte Wolpertinger gehen aufrecht und werden allgemein respektiert und gefürchtet, weil sie relativ gute Kämpfer sind und manchmal lieber zuschlagen, statt etwas zu erklären.[4] Im Gegensatz dazu steht ihre Vorliebe für Schach. Kaum ein Wolpertinger hat je ein Schachspiel gegen eine andere Daseinsform verloren, wobei nicht unbedingt jeder Wolpertinger Schach lieben muss.[5] Wolpertinger verdingen sich in größeren Städten hauptsächlich als Leibwächter oder Rausschmeißer.[6]
Die meisten zivilisierten Wolpertinger leben in der Stadt Wolperting, einzelne Exemplare sind jedoch in ganz Zamonien anzutreffen.
Schwächen[]
Die größten Schwächen der Wolpertinger sind die Nase und die angeborene Angst vor dem Wasser. Die Nase ist sehr empfindlich und wird sie heftig getroffen, ist der Wolpertinger für einige Zeit außer Gefecht gesetzt und seine Orientierung ist stark beeinträchtigt.[7]
Ihre einzige wirkliche Angst, die vor dem Wasser, lässt die Wolpertinger selbst flache Gewässer eher meiden. Sie mögen es nicht, wenn ihr Fell auch nur mit dem Wasser in Berührung kommt, und wenn sie in ein tieferes Gewässer fallen, ist das Ertrinken beinahe vorprogrammiert, da sie in eine hilflose Starre fallen. Bemerkenswert ist allerdings, dass die in Wolperting lebenden Wolpertinger ihre tief verwurzelte Angst vor dem Wasser verloren haben und unter Anleitung der jungen Rala schwimmen lernten und lernen.[8]
Weiteres[]
Berühmte Wolpertinger[]
Berühmte beziehungsweise bekannte zivilisierte Wolpertinger:
- Rumo von Zamonien (Held)
- Rala vom Wald (Bogenschützin, Schwimmlehrerin, Schwester von Rolv)
- Uschan DeLucca (Fechtmeister, verstorben in Hel)
- Ornt La Okro (Tischlermeister und Orakel, verstorben in Hel)
- Rolv vom Wald (Messerwerfer, Bruder von Rala)
- Harra von Midgard (Lehrer an der Wolperting-Schule, verstorben in Hel)
- Tsacko aus dem Roten Forst (Armbrustschütze)
- Biala der Buchtinger (begnadeter Luftkämpfer)
- Oleg von Dünen (Steinschleuderkämpfer)
- Urs vom Schnee (Fechtmeister nach Uschan de Lucca, Rumos Stadtfreund)
- Oga von Eisenstadt (Lehrerin für Schreiben und Lesen)
- Yodler vom Berg (Bürgermeister von Wolperting)
- Hoth (Entdecker der Stadt Wolperting)
Redensart[]
Da Wolpertinger in ganz Zamonien als gefürchtete Gegner betrachtet werden, gibt es das zamonische Sprichwort "Da kannst du dich auch gleich mit einem Wolpertinger anlegen". Mit diesem Spruch warnt man jemanden vor einer gefährlichen Sache, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Volzotan Smeik und Izanuela Anazazi verwenden diese Redensart.[9]
Quellenangaben
- ↑ Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 5. Mein Leben als Navigator, Der Bollogg, S. 118f.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – I. Der silberne Faden , Der Silberne Faden, S. 20.
- ↑ Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 12. Mein Leben in Atlantis, Wolpertinger, S. 452.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – I. Der silberne Faden , Wissenswertes über Wolpertinger, S. 73.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – III. Wolperting , Helden, S. 219f.
- ↑ Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 12. Mein Leben in Atlantis, Wolpertinger, S. 452.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – I. Der silberne Faden , Das entschlossene Dutzend, S. 101f; Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – III. Wolperting , Die Nasenfeige, S. 240.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – I. Der silberne Faden , Die Irrlichter-Bucht, S. 105f; Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – V. Grinzold und Löwenzahn , Das Wundermädchen, S. 348ff.
- ↑ Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – I. Der silberne Faden , Wissenswertes über Wolpertinger, S. 73; Der Schrecksenmeister , Die letzte Schreckse, S. 203.